Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez hat überraschend eine vorgezogene Vertragsverlängerung beantragt. Der Aufsichtsrat soll bereits an diesem Freitag über die Personalie abstimmen, obwohl ursprünglich eine Entscheidung erst für September geplant war. Doch die Zustimmung ist alles andere als sicher, da die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens voraussichtlich gegen die Vertragsverlängerung stimmen werden. Dies könnte zu einer Patt-Situation führen, in der der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Siegfried Russwurm, mit seinem Doppelstimmrecht entscheiden muss.
Lopez ist derzeit in der Kritik, insbesondere wegen seiner geplanten Unternehmensumstrukturierung, die den Verkauf und die Abgabe von Geschäftsbereichen wie der Stahlproduktion vorsieht. Diese Pläne wurden vorzeitig bekannt und sorgten für Unruhe unter den 98.000 Mitarbeitern, von denen viele um ihre Arbeitsplätze fürchten. Die geplante Umstrukturierung, die als Vorbereitung für einen Börsengang der Werfttochter TKMS gilt, könnte langfristig zur Auflösung des Traditionsunternehmens führen.